Die Bedeutung der Kinderrechte
Es gibt viele Gründe dafür, die Kinderrechte in einer separaten Menschenrechtskonvention herauszustellen:
Kinder sind Individuen
Kinder sind weder das Eigentum der Eltern noch des Staates, noch sind sie bloße Macher; sie haben den gleichen Status als Mitglieder der menschlichen Familie.
Kinder beginnen ihr Leben als völlig abhängige Wesen
Kinder müssen sich auf Erwachsene verlassen können, wenn es um die Förderung und Anleitung geht, die sie brauchen, um zur Unabhängigkeit heranzuwachsen. Eine solche Fürsorge wird idealerweise von Erwachsenen in den Familien der Kinder gefunden, aber wenn die primären Betreuer der Erwachsenen den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht werden können, liegt es am Staat als dem primären Pflichtenträger, eine Alternative im besten Interesse des Kindes zu finden.
Das Handeln oder Nichthandeln des Staates wirkt sich auf Kinder stärker aus als auf jede andere Gruppe in der Gesellschaft.
Praktisch jeder Bereich der Regierungspolitik – von der Bildung bis zur öffentlichen Gesundheit – wirkt sich bis zu einem gewissen Grad auf Kinder aus. Eine kurzsichtige Politik, die Kinder nicht berücksichtigt, wirkt sich negativ auf die Zukunft aller Mitglieder der Gesellschaft aus.
Die Ansichten der Kinder sollten im politischen Prozess gehört und berücksichtigt werden
Kinder gehen im Allgemeinen nicht wählen und nehmen traditionell nicht an politischen Prozessen teil. Ohne besondere Aufmerksamkeit für die Meinungen der Kinder – wie sie zu Hause und in Schulen, in lokalen Gemeinschaften und sogar in Regierungen geäußert werden – bleiben die Ansichten der Kinder zu den vielen wichtigen Fragen, die sie jetzt oder in Zukunft betreffen, ungehört.
Viele Veränderungen in der Gesellschaft haben einen unverhältnismäßigen und oft negativen Einfluss auf Kinder
Der Wandel der Familienstruktur, die Globalisierung, der Klimawandel, die Digitalisierung, die Massenmigration, sich verändernde Beschäftigungsmuster und ein schrumpfendes soziales Netz in vielen Ländern haben starke Auswirkungen auf Kinder. Die Auswirkungen dieser Veränderungen können in Situationen bewaffneter Konflikte und anderer Notlagen besonders verheerend sein.
Die gesunde Entwicklung von Kindern ist für das zukünftige Wohlergehen jeder Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.
Da sie sich noch in der Entwicklung befinden, sind Kinder – mehr noch als Erwachsene – besonders anfällig für schlechte Lebensbedingungen wie Armut, unzureichende Gesundheitsversorgung, Ernährung, sicheres Wasser, Wohnraum und Umweltverschmutzung. Die Auswirkungen von Krankheit, Unterernährung und Armut bedrohen die Zukunft der Kinder und damit die Zukunft der Gesellschaften, in denen sie leben.
Die Kosten, die der Gesellschaft entstehen, wenn sie ihre Kinder im Stich lässt, sind enorm
Ergebnisse der Sozialforschung zeigen, dass die frühesten Erfahrungen der Kinder ihre zukünftige Entwicklung wesentlich beeinflussen. Der Verlauf ihrer Entwicklung bestimmt ihren Beitrag oder ihre Kosten für die Gesellschaft im Laufe ihres Lebens.
Menschenrechte sind Normen, die die Würde aller Menschen anerkennen und schützen. Die Menschenrechte bestimmen, wie die einzelnen Menschen in der Gesellschaft und miteinander leben, sowie ihr Verhältnis zum Staat und die Verpflichtungen, die der Staat ihnen gegenüber hat.
Menschenrechtsgesetze verpflichten die Regierungen, einige Dinge zu tun, und hindern sie daran, andere zu tun. Auch der Einzelne trägt Verantwortung: Wenn er seine Menschenrechte wahrnimmt, muss er die Rechte anderer respektieren. Keine Regierung, Gruppe oder einzelne Person hat das Recht, etwas zu tun, das die Rechte anderer verletzt.
Universalität und Unveräußerlichkeit
Menschenrechte sind universell und unveräußerlich. Alle Menschen überall auf der Welt haben Anspruch auf sie. Niemand kann sie freiwillig aufgeben. Auch können sie ihm oder ihr nicht von anderen weggenommen werden.
Unteilbarkeit
Menschenrechte sind unteilbar. Ob sie ziviler, politischer, wirtschaftlicher, sozialer oder kultureller Natur sind, sie alle sind der Würde jeder menschlichen Person eigen. Folglich haben sie alle den gleichen Status als Rechte. So etwas wie ein “kleines” Recht gibt es nicht. Es gibt keine Hierarchie der Menschenrechte.
Interdependenz und Wechselbeziehung
Die Verwirklichung eines Rechts hängt oft ganz oder teilweise von der Verwirklichung anderer Rechte ab. Zum Beispiel kann die Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit von der Verwirklichung des Rechts auf Bildung oder des Rechts auf Information abhängen.
Gleichheit und Nichtdiskriminierung
Alle Menschen sind als menschliche Wesen und aufgrund der jedem Menschen innewohnenden Würde gleich. Alle Menschen haben Anspruch auf ihre Menschenrechte ohne jegliche Diskriminierung, wie Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter, Sprache, Religion, politische oder andere Überzeugungen, nationale oder soziale Herkunft, Behinderung, Eigentum, Geburt oder einen anderen Status, wie er von den Organen des Menschenrechtsvertrags erklärt wird.
Partizipation und Einbeziehung
Jeder Mensch und alle Völker haben das Recht auf aktive, freie und sinnvolle Teilnahme an der bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung, zu der die Menschenrechte und Grundfreiheiten verwirklicht werden können, sowie auf einen Beitrag zu dieser Entwicklung und auf die Freude daran.
Rechenschaftspflicht und Rechtsstaatlichkeit
Staaten und andere Pflichttragende müssen die in Menschenrechtsinstrumenten verankerten Rechtsnormen und -standards einhalten. Wenn sie dies nicht tun, haben die geschädigten Rechteinhaber das Recht, vor einem zuständigen Gericht oder einem anderen Schiedsrichter gemäß den gesetzlich vorgesehenen Regeln und Verfahren ein Verfahren zur angemessenen Wiedergutmachung einzuleiten.
Nachts alleine unterwegs zu sein kann gefährlich sein. Vor allem, wenn es sich um Waldgebiete oder dunkle Gassen handelt. Aber auch am Tag ist man nicht vor Handtaschendieben usw. geschützt. Um sich in einem Ernstfall wehren zu können, setzen viele (vor allem Frauen) auf den Besitz eines Pfeffersprays.
Damit kann ein Angreifer attackiert werden, um ihn für einen bestimmten Zeitraum zu schwächen. Auf der Haut führt das Spray zu einem „brennen“, je nach Dosierung für 15 bis 40 Minuten. Bei hohen Mengen kann es aber auch mal 48 Stunden dauern, bis die Wirkung nachlässt. Klassisch wird das Pfefferspray in die Augen gesprüht, doch der Juckreiz bildet sich an jeder besprühten Stelle am Körper. Heikler wird die Situation dann, wenn der Inhalt eingeatmet wird. Dann kann es nämlich zu Atemnot, schweren Hustenattacken und zur Reizung der Atemwege kommen. Erstickungsfälle sind bislang keine bekannt. Das heißt aber nicht, dass es nicht dazu kommen kann. Besonders hoch ist die Gefahr für Asthmatiker.
Das ist in einem Pfefferspray drinnen
Der Wirkstoff nennt sich Oleoresin Capsicum (OC) und kommt von der Chilischote. Sie hieß früher in England „spanischen Pfeffer“, weshalb die ersten Abwehrsprays auch als Pepper Spray bezeichnet wurden. Übersetzt man dies ins Deutsche, dann landet man bei „Pfefferspray“.
Darum darf man in Deutschland ein Pfefferspray legal besitzen
Wer in Deutschland lebt und mindestens 18 Jahre alt ist, der darf ein Pfefferspray kaufen und ohne waffenrechtliches Dokument mitführen. Voraussetzung ist nur, dass das Spray die Kennzeichnung „Tierabwehrspray“ trägt. Diese fallen nämlich nicht unter das Waffengesetz, sodass Verkauf und Mitführung völlig legal sind.
Sorgt für ein sicheres Gefühl
Ist man körperlich unterlegen oder bereits Opfer einer Attacke geworden, dann sollte man tatsächlich ein Pfefferspray mitführen. Der Angreifer wird bei Kontakt sofort außer Gefecht gesetzt (Augen brennen beziehungsweise es kommt zu starken Reizungen) und man gewinnt Zeit, um die Flucht zu ergreifen und/oder Hilfe zu holen. Die Reichweite beträgt übrigens 5 Meter, wenn das Spray mit einem Sprühstrahl arbeitet. Vorsicht gilt allerdings bei windigen Verhältnissen, da der Nebel/Strahl unter Umständen in eine falsche Richtung ziehen kann (zum Beispiel zu einem selbst).
In der heutigen Zeit verfügt fast jeder Haushalt in Deutschland über einen eigenen Hauswasseranschluss. Diejenigen, die keinen städtischen Wasseranschlussbesitzen, werden über ihren privaten Brunnen beliefert, der sich im Garten befindet. Bei älteren Häusern ist dies meist der Fall.
Aber was passiert, wenn der Anschlussnehmer kein Wassergeld an den örtlichen Versorger bezahlt?
Die Versorgung mit Wasser ist in der „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser “ (AVBWasserV) geregelt.
Im Paragraphen 33 (2) befindet sich die sogenannte „ Einstellung der Versorgung“ des Wassers bei Nichtzahlung. Dies bedeutet, werden Wassergelder nicht rechtzeitig oder gar nicht gezahlt, darf der Wassernetzbetreiber nach 2 – wöchiger Frist die Wasserversorgung einstellen. Dies bedeutet – kein Geld, keine Ware!
Um darauf zurückzukommen, ob Wasser ein Menschenrecht sein, ist folgendes auszuführen: Der Gesetzgeber gibt in der AVBWasserV klar vor, wie der Versorger bei Nichtzahlung handeln sollte. Diese klar ausgeführten Richtlinien stehen allerdings dem Menschenrecht entgegen. Fakt ist, das in Deutschland pro Jahr ca. 1,5 Millionen sperren durchgeführt werden. Viele dieser Sperren, werden innerhalb weniger Tage, aufgrund von Schuldentilgung wieder geöffnet. Aber mehrere Wohnungen und Häuser bleiben weiterhin ohne Wasserversorgung.
Bei drohender Sperrung, sollte der Betroffene sofort und unverzüglich mit dem Wasserversorger in Kontakt treten. Meist lösen sich die Probleme in einem persönlichen Gespräch und der Schuldner kann Zahlungsvereinbarungen treffen. Wenn man nichts tut verschlimmert sich die Situation.
Unser Fazit ist: Wasser ist kein Menschenrecht!
Nichts kann einen so sehr aus der Bahn werfen wie der Tod eines geliebten Menschen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es sich dabei um den Tod des eigenen Kindes handelt. Es ist schon eine schier unerträgliche Last, wenn man einen Elternteil, einen Bruder oder Schwester verliert. Wenn der geliebte Partner von einem geht. Wenn aber das eigene Kind stirbt,ist diese Trauer, mit der man zu kämpfen hat, mit nichts zu vergleichen. Man tritt in einen Schockzustand ein, der so tief geht, das man von einer Sekunde auf die andere, nicht me
hr weiß, was man tun soll. Was man tun kann.
Die Phase der Ohnmacht
Das Erste, einer ganzen Reihe von Gefühlen, ist die der Ohnmacht. Man kann einfach nicht glauben, das das eigene Kind, einfach nicht mehr da sein soll. Diese so abgrundtief empfundene Ohnmacht, ist mit nichts anderem vergleichbar. Es ist, als würde man vor einem tiefen, sehr tiefen dunklen Krater stehen. Man versucht die Tiefe dieses Kraters zu ermessen, kann es aber nicht. Diese „Tiefe dieses Kraters“ kann mitunter sehr lange empfunden werden. In dieser Phase der Trauer, scheint es unmöglich, in irgend einer Tätigkeit oder für irgend etwas anderes, noch so schöne Ding, etwas empfinden zu können. Die Dumpfheit, die einem dabei überkommt, scheint unermesslich und scheint kein Ende zu haben. Diese unermessliche und nie zu Ende nehmende Dumpfheit, hat aber auch etwas Gutes. Sie versetzt einen in eine Art Alarmzustand. Dieser Alarmzustand, äußert sich in der Frage, das man nicht mehr weiß wo man ist, wer man eigentlich ist oder was man hier eigentlich soll. Dem „Warum“. Aber auch dem !“Was jetzt“. Die Umgebung in der man wohnt, die Leute die man schon seit Jahren kennt, das eigene Haus, das Auto das man schon seit langem fährt,, kommen einem fremd und nichtssagend vor. Dieses Gefühl der Leere, wird nur noch mehr übertroffen, von den immer wieder kehrenden Tränen, die sich einfach nicht zurückhalten lassen.
Die Phase der Wut
Diese Phase überkommt einem direkt, nachdem man die Phase der Ohnmacht überwunden zu haben glaubt. Wenn man mit der Situation konfrontiert wird, das man etwas unternehmen muss. Auch wenn offensichtlich ist, das nichts mehr getan werden kann. Denn dieser verzweifelte Wunsch, das man den Tod als etwas gar nicht wahres, ansehen möchte, bleibt, zumindest in den ersten Tagen, bestehen. Eine der ersten Reaktionen, ist die, das man einen Rettungswagen rufen muss. Den Notarzt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn man den Körper des toten Kindes vor sich im Bett liegen sieht. In dem fall das das geliebte Wesen im Bett verstorben ist. Man möchte unbedingt etwas unternehmen, glaubt unbedingt etwas tun zu müssen. Nur um ja etwas zu tun. Es könnte ja sein, „das noch geholfen werden kann“.
Das man das geliebte Kind nochmals ins Leben zurückholen kann. Wenn man dann aber schlussendlich merkt, das im wahrsten Sinne des Wortes, nichts mehr getan werden kann, überkommt viele, eine unsägliche Wut. Die Gewissheit, das man einfach nur mehr da stehen, und nichts mehr bleibt, was man tun könnte, schießt geradezu in einen ein. Wäre da nicht der tote Körper des eigenen Kindes, so würde man am liebsten irgendwo dagegen treten. Und das mit aller Kraft. Manche von denjenigen, die bereits in dieser Lage waren, tun es auch. Die meisten nicht. So oder so, es ändert auch nichts.
Die Phase der Hilflosigkeit
Wenn dann das Rettungsteam mit dem Notarzt eingetroffen ist, fühlt man wie das Gefühl der Hilflosigkeit, immer mehr und mehr, von einem Besitz ergreift. So sehr sich Sanitäter und der Arzt auch bemühen, eine ruhige Mimik und Gestik an den Tag zu legen, so merkt man auch ihnen an, das ihnen die Situation zu schaffen macht. Das ist besonders der Fall, wenn in diesem Team aus Sanitätern und dem Arzt, jemand dabei ist, der noch nicht so lange in diesem Job ist. In dieser Situation möchte man unbedingt etwas tun. Nützlich sein. Helfen. Selbst wissend, das man nichts mehr tun kann, das irgendwie helfen würde. Selbst dann, wenn man immer noch, halb von Ohnmacht und Wut erfüllt ist, bewegt man sich wie jemand, der unter Drogen steht. In dieser Situation, wird jemand aus diesem Notarztteam, oder wenn man Glück hat, jemand von der Familie da sein, der einem weg bringt, aus den Raum bringt. Kurz darauf, wird man gefragt, ob man den Service, eines Teams der Krisenintervention in Anspruch nehmen möchte. Tun sie es! Dieses Team besteht normalerweise aus zwei geschulten und erfahrenen Menschen, die des Öfteren mit solchen Situationen zu tun hatten und die wissen, was ein Angehöriger durchmacht. Inklusive Wein-und Schreikrämpfe. Schämen sie sich nicht für ihre Gefühle. Sie sind mehr als gerechtfertigt. Lassen sie sich aus diesem Raum, in dem sie nichts mehr tun können, raus bringen.
Aus diesem Raum, von dem man glaubt, ihn für lange Zeit, nicht wieder betreten zu können. Das Gute daran ist, das man wieder diesen Raum betreten wird. Ja muss, wenn man nicht für den Rest seines Lebens mit einem Trauma leben möchte. Oder umziehen möchte. Ein guter Rat an dieser Stelle. Wenn dies der Fall ist, dann warten sie eine Zeit lang ab. Zumindest, bis das geliebte Kind aus dem Raum gebracht wurde. Welches normalerweise, noch am selben Tag geschehen sollte. Wenn dann, die ersten Gefühle der Taubheit, der Ohnmacht und der Wut vorbei sind, gehen sie wieder hinein. Warten sie ab bis sich der ganze Trubel gelegt hat. Dann gehen sie wieder in diesen Raum und setzen sich der Situation aus. Zuerst glaubt man das man das unmöglich aushalten kann. Aber sie werden sehen, das man es doch kann. Und sie werden erkennen, das es zwar, nach wie vor schlimm ist,(dies vor allem deswegen, weil sie eine unendliche Trauer überkommen wird) aber das sie es aushalten. Dies zu tun bedeutet einen ersten, wichtigen und hilfreichen Schritt auf dem Prozess der Heilung den jeder durchlaufen muss.
Die Stressphase
Es ist unnötig zu sagen, das, wenn man mit dem Tod des eigenen Kindes konfrontiert ist, das wohl höchste Stresslevel erfährt, das sich überhaupt erleben lässt. Viele werden in dieser Situation, nicht in der Lage sein, mit all den Dingen, administrativer Art umzugehen. Wenn also jemand da ist, der sich um all diese Dinge kümmern kann, dann fragen sie diesen Menschen um Hilfe. Zuerst muss ein Beerdigungsunternehmen verständigt werden. Man hat mit so viel Schmerz und Verwirrtheit zu kämpfen, das niemand noch mit der eventuellen Tatsache zu tun haben will, das der Leichnam des eigenen Kindes, nebenan aufgebahrt ist. Das Beerdigungsinstitut wird im idealen Fall jemanden vorbei schicken, der sich mit all den Formalitäten auskennt und der weiß, welche Schritte unternommenen werden müssen. Der Notarzt, oder eben der Hausarzt,(je nachdem welchen sie verständigt haben), wird automatisch einen zweiten Arzt verständigen der den Totenschein ausstellt. Nehmen sie deren Rat und das Angebot der Hilfe unbedingt an, denn sie werden in dieser Situation alle Hilfe gebrauchen, die sie bekommen können. Das Beerdigungsinstitut wird den Abtransport des Leichnams organisieren.
Dies, kann eine sehr stressige Phase sein, denn der Sarg für den Abtransport muss ausgesucht werden. Wenn sie jemanden an ihrer Seite haben, der das für sie erledigen kann, lassen sie ihm das tun. Und machen sie sich keine Gedanken darüber, ob das Modell das Beste und Schönste ist. Es spielt absolut keine Rolle. Ebenso muss eine Decke für das Innere des Sarges ausgesucht werden. Man wird sie fragen, welche Kleidungsstücke sie mitgeben wollen. Welches ebenso eine enorme emotionale Belastung sein wird. Wenn sie die Kleidungsstücke selbst aussuchen wollen, sollten sie beachten, ob sie es wollen das der Verstorbene, bei der Totenmesse in einem offenen Sarg gezeigt werden soll oder nicht. Sie müssen sich aber nicht für einen offenen Sarg entscheiden. Es spielt auch keine Rolle, ob jemand anderer das möchte, inklusive der eigenen Verwandten. Das nochmalige Sehen des Kindes bei der Totenmesse, kann traumatisch sein. Wenn sie also darauf verzichten möchten, sollten sie das dem Beerdigungsinstitut mitteilen.
Der nächste Tipp. Lassen sie ihr Denken nicht von den gesellschaftlichen Konventionen bei dieser Entscheidung beeinflussen. Wenn das Lieblingskleidungsstück des Verstorbenen, zum Beispiel, ein Jogginganzug gewesen ist, geben sie diesen den Leuten vom Beerdigungsinstitut mit. Diese werden sich darum kümmern. Es muss natürlich auch entschieden werden, auf welche Art und Weise der oder die Verstorbene, bestattet werden soll. Grundsätzlich ist eine Beerdigung im herkömmlichen Sinne und eine Feuerbestattung möglich. Bei einer Beerdigung, kommt es auch darauf an, ob das Kind getauft worden ist. Der jeweilige Pfarrer, kann dies aber im Notfall „nachholen“, sodass eine Beerdigung stattfinden kann. Bei einer Feuerbestattung ist es so, das das Beerdigungsinstitut natürlich darüber informiert werden muss. Das heißt auch das eine Urne ausgesucht werden muss. Ebenso, sollten, wenn sie es so wollen, die Pater bestellt werden, welche dann an Verwandte und Bekannte und in ihrer Gemeinde ausgehängt werden. Lassen sie das einen Menschen ihres Vertrauen tun, oder das Beerdigungsinstitut. Es kann ohne weiteres sein, das sie selbst dazu nicht in der Lage sind. Es macht nichts. Schämen sie sich nicht dafür. Abgesehen davon, sind die Leuet vom Beerdigungsinstitut darin geschult und darauf vorbereitet. Sie wissen , was sie durchmachen und helfen gerne.
Die Vorbereitung auf das Begräbnis
In der Zeit zwischen all den Dingen die man zu erledigen hat und dem Begräbnis, werden sie möglicherweise alle Stadien durchmachen, die man nur durchmachen kann. Der eine, schließt sich ab. Verbarrikadiert sich zur Außenwelt hin, der andere tritt in eine Phase der Aktivität ein. Je mehr er zu tun hat, umso besser ist es für denjenigen. Beim ersten ist es so, das die Trauer, die in Wellen über ihn kommt, nicht ablassen will. Sie geht und kommt. Man ist von einer Art Dumpfheit erfasst worden, die einen in scheinbar festem Griff hat. Der andere möchte es um keinen Preis zulassen, das genau das passiert. Tatsache ist, das die Trauer ein fester Bestandteil, dieses Prozesses ist. Sie gehört einfach dazu. Selbst für die eingefleischtesten Gläubigen. Zu versuchen, diese zu unterdrücken, wäre ein Fehler. Denn, irgendwann setzt sie sich durch und dann schlägt sie einem mit voller Wucht ins Gesicht. Das Beste, wenn es so etwas wie das Beste in dieser Situation gibt, ist, die richtige Balance zu finden.
Die Balance, zwischen Aktivität und der Stille, der Ruhe, die man braucht um mit der Trauer fertig zu werden. Jeder spürt, in sich selbst, wo und wie er diese Balance finden und gestalten kann. In dieser Zeit, werden viele Menschen kommen und ihr Beileid ausdrücken wollen. Lassen sie es zu. Aber lassen sie sich davon nicht überrennen. Wenn es genug ist, ist es genug. Teilen sie den Menschen mit, das sie dankbar sind ,für deren Anteilnahme. Wenn sie aber den Eindruck haben, das diese Anteilnahme, erdrückend auf sie wirkt,(wenn es zu viel wird) dann blocken sie ab. Die Menschen werden es verstehen. Während dieser Zeit sollten sie ruhig all das tun das ihnen in irgendeiner Art Freude bereitet. Das ist ohne weiteres möglich und vor allem, nötig. Jeder noch so kleine Funke davon, kann ihnen und ihren Angehörigen, Kraft geben. Und wenn sie dann diese Freude verspüren, dann schämen sie sich nicht dafür. Sehen sie es ganz einfach auch so, das sich der Verstorbene, sich für sie freut. Und glauben sie es ruhig. Er tut es. Besonders, wenn es sich um ein Kind handelt. Und noch einmal. Wenn ihnen jemand Unterstützung anbietet, dann sollten sie diese auch annehmen. Es ist keine Schwäche und stellt auch keine Schande dar. Im Gegenteil.
Die Nacht vor dem Begräbnis
Diese Nacht kann eventuell zur schwierigsten ihres Lebens werden. All das Erlebte, das Leben des geliebten Kindes, wird ihnen in Schüben wieder in Erinnerung geraten. Vor allem die schönen Momente. Die Momente die am kostbarsten gewesen sind. Diese Momente, in dieser speziellen Nacht, werden eventuell, alles wieder aufkeimen lassen. All den Schmerz und die geballte Trauer kann dabei über einen hereinbrechen. Alleine damit fertig zu werden, oder auch mit der Hilfe des Partners, gehört zu den schwierigsten Momenten, die zu diesem Abschnitt ihres Lebens, werden können. Niemand hilft es, am wenigsten dem geliebten Kind, ihnen und ihrem Partner, wenn sie zusammenbrechen. Nehmen sie in Absprache mit ihrem Arzt, ein Medikament ein. Es muss nicht gleich eines sein, das sie so dumpf macht, das sie gar nichts mehr fühlen. Aber eines, das ihnen hilft, ihre Nerven und damit sie selber, ruhiger zu halten. Ein homöopathisches Mittel wie die sogenannten „Relax Tropfen“, können dabei sehr helfen. Abgesehen davon, kann man diese auch längerfristig nehmen kann ohne abhängig zu werden.
Die Falle
Auch wenn es noch so „verführerisch“ scheint. Nehmen sie Abstand von solchen vermeintlichen „Schmerzmitteln“ wie Alkohol oder anderen Drogen. Sie können ihnen nur momentan, Erleichterung geben. Langfristig haben sie das Potential, ihr ganzes Leben und das anderer zu zerstören. Ohne das es irgend etwas an der Tatsache ändern würde, das sie einen geliebten Menschen, verloren haben.
Das Begräbnis
Der Tag an dem das Begräbnis oder die Einäscherung stattfindet, kann zu einem der schmerzvollsten werden, die sie ihr Leben lang erleben werden. Dazu aber ein Tipp, der besonderen Art. Einen Sarg vor einem zu sehen, ist eine Sache, eine Urne mit der Asche darin, eine völlig andere. Das hat ganz einfach mit dem physischen Ausmaß, zu tun. Ein Sarg erinnert zu sehr an die Körperform des geliebten Menschen. Wenn auch nur entfernt. Eine Urne hingegen, sehr wenig. Wenn sie also nicht unbedingt der Meinung sind, das der geliebt Mensch, den sie an diesem Tag offiziell„beerdigen“, in einem Sarg, beerdigt werden soll, dann sollten sie die Wahl zugunsten einer Urne treffen. Es hilft ungemein, von der Tatsache abzulenken. Und, man muss es sich nicht schwerer machen, als es ohnehin ist. Auch wenn dies nun fast schon herzlos klingt, aber, das was da in dem Sarg oder der Urne anwesend ist, ist nicht mehr der Mensch den sie kannten. Es sind einfach nur mehr seine Überreste.
Die Zeit danach
Die Zeit nach dem Begräbnis, wird ein Gemisch von allen möglichen Gefühlen sein. Es werden Tage der Trauer dabei sein, genauso wie Tage dabei sein werden, an denen sie sich um einiges besser fühlen werden. Nichts desto trotz, es ist eine schwere Zeit. Eine Zeit in der, zumindest anfangs, alles neu, aber trotzdem, nicht immer alles willkommen erscheint. Die Welt scheint in eine Art Trance verfallen zu sein. Das Bekannte wird zu etwas Unbekanntem. Es wird zu einer Zeit, der völligen Umorientierung. Aber auch der völligen Neuorientierung. Dinge die ihnen vorher lustig, interessant und wertvoll erschienen sind, kommen ihnen nun, als noch nicht einmal beachtenswert, vor. Nehmen sie diese Zeit, als das her was sie ist. Eine Zeit des Neuanfangs. Eine Zeit der Neuorientierung. Wenn sie den Drang verspüren, ihr Leben auf neue Wege zu führen, dann tun sie es. Wenn sie den Drang verspüren, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben(selbst wenn sie dadurch ihr Leben komplett neu gestalten müssen, dann tun sie es. Egal was und wie ihre Umgebung darüber denkt. Verlieren Sie sich nicht im Alkohol oder Glücksspiel.
Alles neu
Mit dem Tod eines Kindes umzugehen, ist das Schwerste und Schwierigste, mit dem sie jemals zu tun hatten. Es gehört eine Menge dazu, es zu überleben ohne bleibenden Schaden zurück zu behalten. Viele haben es nicht geschafft und sind in eine Art, lebenslange Trauer verfallen. Das eigene Leben dabei hinter sich lassend. Das ist nicht der richtige Weg. Trauern sie. Weinen sie und schlafen sie tagelang durch. All das sind Dinge sie sie brauchen und durch dessen Phasen sie hindurch müssen. Zwischendurch wird es ihnen vorkommen, als würden sie das nicht schaffen. Dennoch haben sie das Potential dazu. Gott ist auch in diesen Momenten existent. Auch wenn ihnen , besonders in dieser Situation, Gott so fern vorkommt, wie er nur sein könnte, so ist er doch so nah, wie sie sich nur vorstellen können. Den Verlust, den sie durch den Tod ihres geliebten Kindes erfahren haben, werden sie, zumindest bis zu einem gewissen Grad, immer vergegenwärtigt haben. Sie werden diesen Verlust immer mit sich tragen. Sie können aber auch, diesen Menschen immer in Liebe, mit sich und um sich haben. Jede Sekunde und für den Rest ihres Lebens. Bis wir alle, das inkludiert auch sie, wieder mit all den geliebten Menschen, wieder vereint sind.